Familienaufstellungen

Ich biete Familienaufstellungen in Gruppenseminaren, als Einzelaufstellungen, als Systemische Beratung sowie als Ausbildung für Therapeuten und Interessierte an. Nähere Informationen dazu siehe weiter unten.

Die Quelle

Bert Hellinger, Jahrgang 1925, entwickelte unter dem Einfluss verschiedener psychotherapeutischer Richtungen das Familienstellen, so wie wir es heute kennen: über die Bewegungen der Seele zu den Bewegungen des Geistes. Neben seinen tiefen philosophischen Einsichten sind besonders seine Erkenntnisse über die Wirkungen des Gewissens  und die Bedeutung der Zugehörigkeit und der Zusammengehörigkeit aus meiner Sicht Bahn brechend. Das von ihm maßgeblich entwickelte Denkgebäude von den menschlichen Beziehungen genießt mittlerweile weltweit akademische Anerkennung: mehrere Universitäten außerhalb Deutschlands verliehen ihm die Ehrendoktorwürde. Dennoch polarisiert er als Person sehr stark.

Das Familienstellen entwickelt sich immer weiter durch neue Erfahrungen, Einsichten und Erkenntnisse. Ich habe in diesem Fach ein 6-jähriges Studium an der Université Jean Monnet in Brüssel mit Diplomabschluß absolviert (Titel meiner Diplomarbeit: „Die besondere Bedeutung der Achtung in der praktischen Arbeit des Familienstellens“.)

Auch nach Abschluß meines Studiums befinde ich mich in ständiger Weiterbildung. Ich bin eingetragenes Mitglied der Hellinger Sciencia.

 

Eine Familienaufstellung bietet uns, wie ich glaube, weitreichende Hilfestellungen

  • um unsere familiären Beziehungen zu ordnen und damit der Liebe wieder eine Chance zu geben
  • um neu auf unsere Kinder zu schauen und positive Veränderungen zu emöglichen
  • um Partnerschaft und Ehe wieder mit Achtung, Glück und Liebe zu füllen
  • um bei Tod und Trauer tragende Antworten auf tiefe Lebensfragen zu finden
  • um nach Zeiten der Einsamkeit wieder die Verbundenheit mit anderen Menschen und Glück in der Partnerschaft zu erleben
  • um Schicksal achtungsvoll dort zu lassen, wo es hingehört
  • um mit Freude und Mut das „Eigene“ zu entfalten
  • um in den Alltag das Gefühl von Heiterkeit und Gelassenheit mitzunehmen
  • um erfolgreich zu sein und seinen Beruf mit Liebe auszuüben
  • um mit Größe die Konsequenzen des eigenen Handelns zu tragen
  • um unseren richtigen Platz im Leben zu finden

Es liegen einige wissenschaftliche Arbeiten vor, die vor allem das kontrovers diskutierte Stellvertreterphänomen thematisieren und erstaunliche Nachweise liefern:

  1. Dr. Schlötter, Peter: Dissertation an der Universität Witten/Herdecke.  Vertraute Sprache und ihre Entdeckung, Systemaufstellungen sind kein Zufallsprodukt – der empirische Nachweis. Mit einem Vorwort von Fritz B. Simon. Carl-Auer-Verlag Heidelberg 2005. ISBN 978-3-8497-9002-8
  2. Dr. Höppner, Gert: Dissertation an der Universität München. Heilt Demut – wo Schicksal wirkt? Profil-Verlag München/Wien 2001. ISBN 3-89019-509-3.
  3. Nelles, Wilfried: Die Hellinger Kontroverse. Fakten, Hintergründe, Klarstellungen. 1. Aufl. Freiburg im Breisgau 2005. Herder-Verlag.
  4. Sheldrake, Rupert: Das schöpferische Universum. Die Theorie des morphogenetischen Feldes. Ullstein Taschenbuchverlag Berlin, Deutsche Neuauflage 2008. ISBN: 3548372597.

 

Das Einzelgespräch

Manche Menschen wünschen sich zunächst eine Beratung im Einzelgespräch. Hier werden die Anliegen besprochen und aus der systemisch-phänomenologischen Sichtweise beleuchtet. Ziel ist es, konkrete Ansatzpunkte für eine Veränderung der persönlichen Situation herauszuarbeiten.

 

Der Ablauf des Familienstellens in der Gruppe

Für einen tieferen Einblick in die zugrunde liegende Dynamik im Familiensystem ist es nach den Beobachtungen vieler Therapeuten noch wirkungsvoller, sein Anliegen in einer Gruppe aufzustellen bzw. aufstellen zu lassen. Andere Teilnehmer stellen sich zur Verfügung als Stellvertreter für verschiedene Familienmitglieder des Betroffenen. Hier tritt ein wichtiges und tief beeindruckendes Phänomen auf: die Stellvertreter nehmen die Seelenbewegungen der Menschen wahr, die sie vertreten, sodass die zugrunde liegende Dynamik der menschlichen Beziehungen sichtbar wird. Der Therapeut leitet die Stellvertreter an, ihren Wahrnehmungen und ihrer inneren Bewegung zu vertrauen. Das, was sich zeigt, wird gesehen, anerkannt und einer tiefen, geistigen Bewegung überlassen. Hier kommt eine heilende und versöhnende Bewegung in Gang, die Lösung und Befreiung ermöglicht.

Die Gruppe dient immer dem Einzelnen, der seine Familie aufstellt. Die Atmosphäre ist achtungsvoll und wohlwollend. Alle Teilnehmer unterstützen den, der nach Lösungen sucht.

 

Die Zugehörigkeit zu unserer Familie

Zu unserem Familiensystem gehören Vater und Mutter (leiblich), deren Geschwister und Halbgeschwister sowie die früheren Partner unserer Eltern, unsere eigenen Geschwister und Halbgeschwister, abgetriebene Kinder, Fehlgeburten, Abgänge, Totgeburten, zur Adoption oder Pflege Weggegebene, früh Verstorbene, Großeltern, Urgroßeltern. Außerdem gehören dazu Personen, deren Nachteil unserer Familie einen Vorteil gebracht hat bzw. umgekehrt. Alle unseren früheren Partner gehören ebenso dazu.

Darüber hinaus sind oft wichtig: Krieg, Vertreibung, Mord, jüdische Abstammung, Völkerkonflikte, Priesterschaft, Klostereintritt, Auswanderung nach Übersee, Homosexualität, Sucht u.ä.

Diese Methode hat wissenschaftliche universitäre Wurzeln, aber sie polarisiert, je nach Schule die Psychologie und Psychotherapie. Man kann deshalb weder von einer Zustimmung noch einer Ablehnung durch die Schulmeinungen sprechen. Gerne informiere ich Sie auf Wunsch weiter.

 

Die größere Dimension

Die Bezeichnung „Therapieform“ für das Familienstellen ist zutreffend und reicht dennoch nicht aus, die viel weiter reichende innere Haltung dem Leben gegenüber zu beschreiben. Es ist eine Philosophie, die im Dienst des Lebens steht und auf das Handeln abzielt.

 

Seinen Platz im Leben gefunden zu haben und sich den Eltern und der Familie zugehörig zu fühlen, ist das Fundament für ein gutes Leben.

 

Für meine Eltern in tiefer Liebe und Dankbarkeit

Trudi Sitter   Juli 1927   –   Mai 2015
Dr. med. Ewald Sitter   Dezember 1920   –   September 2015